Letzten Sonntag war es soweit, ich habe endlich mal wieder (zumindest für mich) "Bike-Neuland" befahren.
Nachdem ich schon im Winter mit den Tourenschi den großen Speikkogel bezwungen hatte, dachte ich mir nun, das sollte auch mit dem Bike möglich sein. Naja, ohne schieben und tragen geht da wohl nix, aber für ein Gipfelerlebnis auf immerhin 2141 Metern nimmt man das doch gerne in Kauf, noch dazu an einem wunderschönen Sommertag, oder?
Los gings kurz nach Glashütten auf dem Weg zur Weinebene. Die ersten Kilometer über Asphalt bis zu einer Höhe von ca. 1500 Metern, dann gings endlich in den Wald, Asphalt adé! Die erste, falls man das wollte, Einkehrmöglichkeit wäre die Bärentalhütte gewesen, die jedoch erstens von Tausenden Wanderern in Beschlag genommen wurde und zweitens eigentlich auch noch ein wenig zu früh für eine richtige Pause kam. Ich mußte mich nun entscheiden entweder in Richtung Hochalm weiterzufahren, oder über die Weinebene. Die Weinebene liegt zwar ziemlich aus der Richtung, man fährt eigentlich vom Speikkogel weg, ist aber sicher die angenehmste Variante. Zu viel nachdenken sollte man aber dann doch nicht, denn eigentlich fährt man geschätzte 5 Kilometer, um schlußendlich ca. 500 Meter weiter (Luftlinie von Bärentalhütte) und nur wenige Höhenmeter höher zu sein. Das Problem an der Sache ist jedoch, dass die gerade Linie, bzw. die kürzeste Variante, welche von Wanderern bevorzugt wird, mit dem Bike nicht fahrbar ist. Auch das Tragen würde hier zur Qual werden, denn dafür ist es dann doch ein bissl weit. Aber egal, schließlich nennt man sich ja RadFAHRER und nicht RadTRÄGER ;-)
Nun ja, wir befinden uns nun wie gesagt oberhalb der Bärentalhütte, direkt vor der Hühnerstütze. Auch diese ist mit dem Rad bergauf nicht bezwingbar, der Weg rundherum ist jedoch sehr schön zu fahren. Man kommt schließlich in das große Kar, mit nun freiem Blick auf den großen Speikkogel. Von hier sieht die ganze Sache dann eigentlich relativ einfach aus, aber wie das halt so ist, man täuscht sich gewaltig. Die Schwierigkeit im Durchfahren des Kars liegt nicht in der Steilheit des Geländes, sondern vielmehr in der Bodenbeschaffenheit. Es gibt keinen richtigen Weg, sondern eine Mischung aus einzelnen Spuren, Kuh-Trampelwegen und Steinen bzw. Geröll. Zu allem Überfluß wird die Wiese dort schon ein wenig moosig, was den Kraftaufwand bei jedem Tritt auch nicht gerade geringer werden lässt...
Irgendwie muß man sich dann im letzten Drittel des Kars bezüglich der weiteren Route auch noch was einfallen lassen, denn wie schon so oft an diesem Tag ist der Wanderweg aufgrund der Steilheit der letzten "paar Meter" nicht mehr befahrbar. Aus diesem Grund empfielt es sich links abzubiegen um den Hang nebenan in die wiederum falsche Richtung zu queren. Sehr anstrengend, aber es lohnt sich, denn am Ende kommt man am Grat an und hat einen schönen, aber nicht einfachen singletrail vor sich, der einen direkt bis zum Gipfel führt. Wer hier übrigens nie absteigt, dem ist zu gratulieren ;-) Endlich am Gipfel angekommen wird man gleich mal von einigen Wanderern komisch angeschaut und gefragt, ob man eh von der Kärntner Seite gekommen ist. Beantwortet man diese Frage mit einem klaren NEIN, dann gehen die Spekulationen um den etwaigen Geisteszustand des Radfahrers erst richtig los... Für die Abfahrt sollte man sich warm anziehen, denn egal für welche Richtung man sich entscheidet, es geht mächtig zur Sache, manchmal sogar übermächtig. Ich hab mich übrigens für die Abfahrt über das Koralpenhaus entschieden, hat spektakulär ausgeshen, wars im Endeffekt dann auch.
Insgesamt wars ein lohnender Ausflug bei Traumwetter. Ich werd sichermal wiederkommen, obwohl nun zuvor noch andere Erkundungstouren am Programm stehen.
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